Eigentlich hätte der FCW das Testspiel gegen den Grashoppers Club Zürich auf der Schützenwiese austragen wollen. Doch es ist so viel Schnee gefallen, dass es nicht mehr möglich war, das eh schon arg strapazierte Spielfeld aufzubereiten. Das Spiel wurde ins Stadion von Schaffhausen verlegt, das mit seinem Kunstrasen relativ schnell bespielbar gemacht werden konnte.

Aber es ist neben einem Testspiel auch ein Geisterspiel — ganz ohne Publikum, ohne Fans, die in ihren Kurven lautstark bis unmusikalisch mit Trommeln und Gesängen anfeuern. Daran müssen sich die Spieler erst noch gewöhnen. Ich stellte während der ganzen Partie eine gewisse Entspanntheit der Spieler fest, die sich mehr auf das Spiel konzentrierten. Auch etwaige Querelen oder Meinungsverschiedenheiten der Spieler kühlten sich relativ schnell ab oder kamen schon gar nicht auf: Kein Publikum dass die Stimmung in eine dramatische Richtung hätte zusätzlich anheizen können.

Während der zweiten Halbzeit wurde es im Spiel noch ruhiger, noch überlegter. So entspannt, dass ein GCZ-Spieler meinem Fotografen-Kollegen von der NZZ versehentlich einen Ball zuspielte, in der Meinung ein Mannschaftsspieler zu sein. Dieser hatte vergessen, seine Medienweste anzuziehen und zusätzlich das Pech, wie GCZ ganz in Dunkelblau gekleidet zu sein. Während es der Trainer von GCZ alles andere als lustig fand, lachten wir uns alle halb tot. Schliesslich trennen sich die beiden Mannschaften mit einem, für Winterthur hervorragenden 1:1 unentschieden — ganz entspannt aber begeistert.